Die Popularität der Formel 1 ist verlockend. Ständig gibt es Gespräche über Städte oder Länder, die auf einen heißbegehrten Platz im F1-Kalender drängen. Oft nur Wunschdenken, manchmal steckt aber auch Wahrheit dahinter, wie der neue Grand Prix in Madrid ab 2026 zeigt. Motorsport-Magazin.com liefert einen Überblick über die neusten Strecken-Gerüchte.

F1-Boss bei Treffen in Thailand: Rennen durch Bangkok ab 2027?

Erst kürzlich traf sich Formel-1-Boss Stefano Domenicali mit Thailands Premierminister Srettha Thavisin, um über ein potenziellen Grand Prix in Thailand zu besprechen. Die Rede ist von einem Straßenrennen in Bangkok, welches der Staat in Südostasien bis 2027 auf den Kalender bringen möchte. Thavisin berichtete über das Treffen mit Domenicali auf X (Twitter).

"Thailand hat das Potenzial, die Formel 1 in Bangkok auszurichten", schrieb er. "Wenn es erfolgreich ist, bin ich zuversichtlich, dass unser Land einer der Gastgeber des Wettbewerbs sein wird, der mit seinem Potenzial, seinen Einrichtungen und der Freundlichkeit der thailändischen Bevölkerung den größten Eindruck hinterlässt."

Die vorgeschlagene Route für den Straßenkurs soll durch den Stadtteil Ratchadamnoen in Bangkok führen. Mit einem Rennen in Thailands Hauptstadt erhofft sich der Staat, den Tourismus weiter anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Frühestens ab 2027 soll der Grand Prix in Bangkok auf dem F1-Kalender stehen, da man drei Jahre brauche, um sich darauf vorzubereiten.

"Ich hoffe, dass die Reise nach Thailand, um die Möglichkeit eines Grand Prix in Thailand zu erkunden, der Formel 1 Einblicke über unser Potential und die Strecke gegeben hat", schrieb Thavisin auf X. "Die thailändische Regierung ist bereit, ein Rennen zu ermöglichen."

Südkorea wünscht sich Formel-1-Comeback

Thailand ist nicht der einzige Staat in Asien, der jüngst Interesse an einem Formel-1-Rennen ausgedrückt hat. Es heißt Südkorea habe den Wunsch, wieder als Austragungsort der Königsklasse zurückzukehren. Einen Grand Prix von Südkorea gab es schon von 2010 bis 2013 auf dem Korea International Circuit in Yeongam. Aus finanziellen Gründen musste dieser jedoch eingestellt werden.

Jetzt soll ein neuer Anlauf gestartet werden, diesmal in der koreanischen Stadt Incheon nahe der Hauptstadt Seoul. Incheons Bürgermeister, Yoo Jeong-bok, soll F1-Boss Domenicali beim Japan-GP einen Brief überreicht haben, in dem er den Wunsch zum Ausdruck bringt, ab 2027 oder 2026 ein Straßenrennen in Incheon abzuhalten. Seither gibt es Gerüchte über ein Treffen in Südkorea.

Der letzte Grand Prix in Südkorea fand 2013 statt, Foto: Sutton
Der letzte Grand Prix in Südkorea fand 2013 statt, Foto: Sutton

"Incheon ist der beste Ort, um ein Formel-1-Rennen abzuhalten, da er über ein Verkehrsnetz, wie den Flughafen Incheon und den Hafen Incheon, sowie viele Luxusunterkünfte verfügt", so Jeong-Bok. „Wir werden umfassende Gespräche über die Ausrichtung der F1 in Incheon beginnen.“

Verkauf von Hockenheimring lässt wieder auf Deutschland-GP hoffen

Erst vergangene Woche hat die Stadt Hockenheim grünes Licht für den Verkauf des Hockenheimrings an die Investorengruppe emodrom GmbH gegeben. Das soll der Strecke neuen Aufschwung geben und heizt die Gerüchte über eine Rückkehr der Formel 1 nach Deutschland an.

Im Laufe der nächsten zehn Jahren sollen bis zu 250 Millionen Euro in den Hockenheimring investiert werden. Geld, das ohne den Verkauf von 74,99 Prozent der Anteile, unvorstellbar gewesen wäre. Ist dadurch der Weg für ein F1-Rennen auf dem Hockenheimring geebnet? Es soll eine Frage der Wirtschaftlichkeit bleiben, doch die Wahrscheinlichkeit eines Deutschland-GPs ist durch den Verkauf an die Investorengruppe deutlich gestiegen. Mehr Infos dazu gibt es hier:

Hockenheimring verkauft! Kommt die F1 zurück nach Deutschland? (05:14 Min.)

Chicago statt New York: Gerüchte über ein viertes US-Rennen

Auch die Gerüchte über ein viertes Rennen in den USA halten weiterhin an. Zuerst war die Rede vom ewigen Wunschtraum: ein Grand Prix durch New York City. Die Umsetzung eines solchen Spektakels dürfte den Wunschtraum jedoch zum Alptraum machen. Anfang des Jahres sickerten stattdessen Pläne über ein Rennen in Chicago durch. Mehreren Berichten zufolge habe die Formel 1 beantragt, 'Grand Prix of Chicago' markenrechtlich zu schützen. Mehr als Spekulationen gab es seither nicht.

Die Gerüchte drehen sich um ein Straßenrennen, das wohl ab 2026 oder 2027 zwischen April und Juni stattfinden soll. Zu dieser Zeit ist die Königsklasse üblicherweise mit dem Grand Prix von Kanada nicht allzu weit entfernt. Offizielle Stimmen gibt es zu diesem Vorhaben jedoch keine. Mit Miami, Las Vegas und Austin stehen bereits drei Rennen in den USA auf dem Programm. Die Frage ist, ob die steigenden Popularität der Formel 1 in den Staaten auch noch einen vierten US-Grand-Prix rechtfertigt. Spekuliert wird daher auch, ob der Grand Prix in Austin, der nur bis 2026 vertraglich gesichert ist, vom Straßenrennen in Chicago ersetzt werden könnte.